Experiment – drei Ausstellungen in zwei Tagen
Zusammen mit Carina und ihrer Ivalu ging es am Freitag erstmal nach Konstanz, um dort zu übernachten. Um so schöner, dass wir abends im Biergarten um die Ecke noch gemeinsam was gegessen und den Abend auf dem Hotelzimmer ausklingen lassen haben. Es gab wie immer viel zu erzählen! Nach dem letztjährigem guten Abschneiden in der Bodensee-Arena wollten wir am nächsten Tag erneut unser Glück versuchen, u.a. auch darum, weil es ein Novum gab: es fanden zwei Ausstellungen an einem Tag statt! Keine Ahnung wie die Schweizer auf diese Idee gekommen sind, aber die Internationale Hundeausstellung sollte morgens ab 9.00 Uhr und die Nationale Hundeausstellung am frühen Nachmittag ab 14.00 Uhr beginnen.
Samstagmorgen machten wir uns zeitig auf den Weg, um möglichst ein Schattenplätzchen für den Tag zu ergattern, da die Retriever unter freiem Himmel gerichtet wurden und der Wetterbericht jede Menge Sonne und warme Temperaturen vorhersagte. Unser Plan ging auf, denn wir erwischten die letzte Lücke für das Zelt am Rande einer Baumgruppe, die uns den ganzen Tag immer wieder Schatten spendete.
Pünktlich um 9.00 Uhr ging es dann auch los. Richterin Gerda Groeneweg-De Klerk aus den Niederlanden schaute sich alle Hunde ausgiebig an und ließ die üblichen Runden sowie Diagonalen laufen. Während sie den Richterbericht diktierte, hatten die Hunde sogar ein kleines Schattenplätzchen, denn die Sonne hatte trotz der frühen Zeit schon ordentlich Kraft.
Nachdem es bei den letzten Entscheidungen ganz schön durcheinander ging – bis wirklich alle richtigen Teilnehmer im Ring standen, brauchte es insgesamt drei Anläufe – hieß es für Edison am Ende V1 in der Championklasse, CAC, CACIB und BOB. Bei Iv war es ähnlich. Obendrein holte sie sich dann noch die heißersehnte letzte Anwartschaft für den Alpenchampion und das BOS. Einfach Klasse!
Bis zur zweiten Runde an diesem Tag bekamen die Hunde erstmal ihre Kühlwesten angelegt. In der Zeit bis zur NHA fragten wir uns, wie es sich wohl mit den Ehrenringen verhalten würde. Stephan konnte bei den Schweizer Tollerbesitzern in Erfahrung bringen, dass es ab 17 Uhr zwei Entscheidungen im Ehrenring geben wird, erst die für die IHA, dann die für die NHA. Somit war klar, dass wir noch ein wenig länger bleiben durften, um die Toller in der Gruppe 8 zu vertreten.
Mit der Zeit leerten sich die anderen Ringe im Außenbereich. Pünktlich um 14.00 Uhr ging es weiter. Und dann passierte etwas, was wir so noch nie erlebt haben. Alle Toller wurden innerhalb von ca. zehn Minuten gerichtet inkl. aller Entscheidungen. Die Ringstewardess machte richtig Tempo und schaute ständig auf die Uhr. Der Richterin Zofia Konderla aus Polen konnte es ebenfalls nicht schnell genug gehen. Die Nummern wurden aufgerufen, die Hunde durften gerade mal eine Runde laufen – wenn überhaupt –, dann traf sie auch schon ihre Entscheidung und die nächste Klasse war an der Reihe. Immerhin, Edison konnte erneut die Championklasse mit einem V1 für sich entscheiden und erhielt somit die letzte Anwartschaft für den Schweizer Ausstellungs-Champion, yeehaa! :)
Bei der finalen Entscheidung wurde es dann noch einmal verrückt. Aufgrund der Hektik wurden zum einen Hunde einfach vergessen und zum anderen wurde die korrekte Reihenfolge nicht eingehalten, denn Edison wurde eine läufige Hündin vor die Nase gesetzt. Entsprechend abwesend war dann beim gemeinsamen Laufen im Ring. Dieses Mal konnte Carina mit Iv das BOB ergattern. Wohl verdient! Schade, dass durch die schnelle Abwicklung der NHA dem ganzen ein bisschen der Glanz genommen wurde.
Das war mit Sicherheit die schnellste aber auch die bescheidenste Ausstellung unseres Lebens, einfach keine Art und Weise aus unserer Sicht: 50 Euro Startgebühr, maximal für 30 Sekunden im Ring und kein Richterbericht – Mannomann! Da hätte man organisatorisch einfach ein oder zwei Richter mehr einplanen sollen, damit nicht eine Richterin in drei Stunden über 90 Hunde richten muss, zumal alle anderen Außenringe am Nachmittag leer blieben. :/
Nach dieser traurigen Erfahrung wechselten wir ins große Außenzelt, wo wir im letzten Jahr unsere Zeit auf der Ausstellung verbrachten, um den Ehrenring abzuwarten. Carina machte sich bereits auf die Socken, da sie am nächsten Tag in den Urlaub fahren wollte. Dabei musste Sie am Auto leider feststellen, dass sowohl sie als auch wir einen Strafzettel (umgerechnet ca. 30 Euro!!) für falsches Parken bekommen hatten. Sehr überraschend, da wir unsere Parkticket direkt bei der Anmeldung gebucht hatten, welches wie gewünscht hinter der Frontscheibe im Auto lag. Lange Rede kurzer Sinn, nachdem Stephan zusammen mit noch einer weiteren Geschädigten und einem Verantwortlichen vom SKG die Parksituation angeschaut hatte, stellte sich heraus, dass wir nur auf einem bestimmten Teil des Parkplatzes hätten parken dürfen. Leider hatte uns das Personal bei der Einfahrt nicht darauf hingewiesen, es gab auch weder irgendein Wegeleitsystem noch Absperrungen. Aufgrund dieser Situation wurde unser Strafzettel dann vom SKG übernommen und wir konnten uns wieder auf den Ehrenring konzentrieren.
Aus unserer Warte zeigte sich Edison trotz des bereits langen Tags und der Wärme von seiner besten Seite, jedoch hatte der malaysische Richter nicht wirklich ein Auge für ihn. Bereits im Vorrang ging er über Edison hinweg, so dass uns das direkte Ausscheiden im Ehrenring selbst dann nicht besonders überraschte.
Fazit
Ein warmer und spannender Tag geht zu Ende. Iv und Edison haben an diesem Tag bei den Tollern wirklich alles abgeräumt was ging und beide dürfen mit einem Championtitel im Gepäck nach Hause fahren. Einfach genial! Um 18 Uhr fuhren wir dann happy aber ganz schön fertig noch knapp vier Stunden ins Hotel nach Bad Homburg, um am nächsten Tag den zweiten Teil unseres Experiments anzugehen.