Training zahlt sich aus
Lang, lang ist’s her! Heute ging es wieder mit Edison nach Ibbenbüren, ausnahmsweise zu einer anderen Dummygruppe. Normalerweise wären wir erst nächste Woche dran, da ich allerdings verhindert sein werde, bat ich Thomas um einen Ausweichtermin. Außerdem wollte ich nach der langen Pause – Thomas war mit einer Gruppe für zwei Wochen in den Dummyferien in Dänemark – nicht noch länger warten. Und wie ihr seht, hat es geklappt. :) Ich freute mich schon neue Hunde plus ihre Halter kennenzulernen und ihnen beim Arbeiten zuzusehen. Wir waren zu fünft: zwei Golden, zwei Labbies und Edison als Quotentoller. Zu meiner Freude war auch Katja wieder mit von der Partie, die Thomas bei der Durchführung der Übungen half. Das Motto heute: Wo drückt der Schuh? – Jeder durfte sich ein Thema aussuchen, das dann in verschiedenen Aufgaben angegangen wurde. Ich entschied mich fürs Einweisen.
Trainingsablauf
1. Nacheinander vier einzelne Blinds an verschiedenen Stellen, bei denen Thomas jeweils ein Geräusch macht, am Ende noch eine Markierung
Vorab erzählte ich Thomas vom Hannoveraner Toller-Treffen, insbesondere, dass Edison eingesprungen sei, was ich mir nicht erklären konnte, da er dieses Verhalten sonst nicht zeigt. Um Edisons Steadyness also zu testen, wies Thomas mich an, von Mal zu Mal länger zu warten, bis ich ihn schicke. Hierzu tippte mir Katja dann immer kurz auf die Schulter, damit ich wusste, wann es soweit war. Nun ja, was soll ich sagen, weder Einspringen noch Startlaut waren ein Thema. Edison arbeitete alle fünf Dummies leise und exzellent. Einzig beim zweiten Blind machte ich zu spät den Suchenpfiff als meine rote Fellnase den Dummy quasi schon im Fang hatte. Thomas’ Erklärung zum Verhalten beim Workingtest klang plausibel: Die Situation dort war eine ganz neue, ganz andere für ihn. Den Trainingsplatz hier kennt er. Hinzu kommt, dass dort viel mehr Hunde am Start waren. Und obendrein wurde auch noch geschossen. Edison war einfach überfordert. Da hilft nur langsam heranführen. ;)
2. Einweisen mittels Rüber / Out entlang einer Leitlinie bestehend aus einem Wassergraben für insgesamt fünf Dummies: zweimal rechts, einmal links und noch zweimal rechts
Ich lief mit Edison ans eine Ende des Wassergrabens und setze ihn dort ab. Mit dem Dummy in der Hand lief ich nun allein ca. 15m in die von ihm aus linke Richtung an der Längsseite des Grabens entlang und legte den Dummy sichtig für ihn aus. Nun lief ich die gleiche Strecke wieder zurück, an ihm vorbei, um den Wassergraben herum, um ihm dann auf der anderen Seite wieder gegenüber zu stehen. Ich pfiff, hob meinen rechten Arm – bekam so die volle Aufmerksamkeit von Edison – senkte ihn und streckte ihn zusammen mit dem Signal Out nach rechts aus. Edison schoss auf gerader Linie los und holte mir den Dummy. Auf dem Rückweg nahm er dann zur Belustigung aller die Abkürzung durchs Wasser. Tjaaa, Thomas meinte zuvor noch, dass der Graben gut geeignet sei als Trennung, um das Rüber zu üben, denn in das kalte Wasser will sowieso kein Hund mehr rein … weit gefehlt wie es schien. :D
Auf dem Rückweg legte Thomas einen Blind an die gleiche Stelle aus. Gleiches Spiel wie vorher, mit dem Unterschied, dass Edison jetzt nicht wusste, dass dort ein weiterer Dummy lag. Das Out klappte wunderbar, er lief gerade rüber, nur leider habe ich zu spät den Suchenpfiff angesetzt, so dass mein Flitzer über die Dummystelle hinwegrannte. Das passiert mir leider des öfteren, weil ich immer noch so begeistert bin, in welcher Geschwindigkeit er arbeiten kann. Durch diesen Führerfehler musste ich ihn also wieder zurückrufen, was nicht ganz so klappte, wie ich mir das vorgestellt hatte, denn er lief zwar zurück, wollte aber weiter suchen. Dann entschied ich mich ihn zu stoppen, da er nun in etwa auf der gleichen Linie wie der Dummy von mir aus war. Der Stop-Sitz-Pfiff saß auch, sehr schön. Jetzt also die linke Hand hoch, um Edison mittels Out nach links zu schicken. Dieser sauste auf gerader Linie zum Dummy, überlief ihn aber ein weiteres Mal. Mittlerweile war er wieder an seiner Ausgangsposition angekommen, so dass ich erneut den Stopp-Sitz-Pfiff bemühte. Er setzte sich hin und schaute mich direkt an. Hier meinte Thomas dann zu mir: »Du darfst deinen Hund ruhig mal loben, wenn er das so toll macht.« Hehe, Asche auf mein Haupt, wo er Recht hat, hat er Recht. Ich merke sowas leider nicht, wenn ich mitten in einer Übung stecke. Genau dafür liebe ich Thomas, dass er mir dann sowas sagt! Nachdem ich Edison also verbal von weitem lobte, schickte ich ihn konzentriert nach rechts. Dieses Mal machte ich auch den Suchenpfiff früh genug und schwups fand er auch den Dummy und brachte ihn mir, yay! :)
Nun wurden die Seiten gewechselt. Ich setzte Edison an der Stelle ab, wo ich vorher stand und ich stellte mich auf seinen alten Platz. Thomas wollte nun wissen, ob Edison direkt einen Blind rechts von ihm holen würde. Also gleiches Spiel wie vorher: Pfiff, Signal und Edison lief. Allerdings nicht rüber sondern mitten durchs Wasser in meine Richtung! Ich ahnte sowas schon, denn genau dieses Verhalten zeigte er auch, als wir alleine trainiert haben, er läuft keine Gerade mehr. Solange er weiß, dass dort ein Dummy liegt, überhaupt kein Problem. Aber einfach so rüberlaufen ist noch zu schwer für ihn. Das ist derzeit unsere Grenze. Nicht weiter wild, ich schnappte ihn mir und lief wieder in die Ausgangsposition. Daraufhin machte Thomas ein Geräusch in der Nähe des Dummies und zack klappte es auch mit dem Out meinerseits. Schon witzig, dass sowas Kleines ausreicht.
Wir wechselten nochmal die Seiten. Es lag ein Blind an der Stelle vom ersten Versuch. Ich schickte Edison rüber, der endlich in gerader Linie zum Dummy lief. Meinen Suchenpfiff wollte er dann aber nicht annehmen und schoss wieder über die Stelle hinaus. Immerhin, er lief wie an einer Schnur weiter geradeaus, hehe! :D Thomas machte den Dummy durch Geräusche auf ein Neues spannend, so dass mein Kleiner dann umdrehte, ihn fand und mir brachte. Um positiv mit der Übung aufzuhören, wollten wir es Edison am Ende noch einmal leicht machen. Thomas legte daher den Dummy an der selben Stelle aus. Et voilà, Edison hatte keine Probleme.
3. Eine Markierung gefolgt von einem Blind auf die gleiche Stelle
Es flog eine hohe und weite Markierung. Auch hier sollte ich wieder einige Sekunden warten bis ich Edison schicke. Er blieb ohne zu zucken sitzen. Auf mein Signal peste er dann wie ein geölter Blitz los und kam sofort mit dem Dummy im Fang zurück. Währenddessen warf Thomas einen zweiten Dummy an ungefähr die gleiche Stelle. Als Edison wieder bei mir war, richtete ich ihn auf den Blind aus und schickte ihn mit Voran. Auf gerader Linie schoss er in Richtung Dummy, ich machte den Suchenpfiff, er fand ihn darauf sehr zügig und kam schnell zurück zu mir. Da kann man wahrlich nicht meckern. Ich bin begeistert! :D
Fazit
Das nahezu tägliche Dummytraining mit Edison zahlte sich aus. Ich konnte einen größeren Sprung zu den Malen davor feststellen. Er war heute super fokussiert und aufmerksam und hat obendrein auch noch schnell gearbeitet. Was will man mehr? :) Er schien richtig Freude zu haben. Besonders mit der Fußarbeit war ich mehr als zufrieden, er klebte förmlich an meinem Bein ohne rumzudallern. Am Rüberschicken müssen wir noch weiter feilen. Das war mir aber auch klar. Wenn er den Dummy sieht bzw. weiß, wo er liegt läuft er eine schnurgerade Linie. Ist es aber in richtiger Blind, dann läuft er gern mal im Halbkreis oder schräg. Hier gab Thomas mir den Tipp, Geländeverläufe oder einen Zaun zu nutzen, so dass er keine andere Wahl hat als gerade rüber zu flitzen. Ich muss mal sehen, ob ich hierfür irgendwo eine geeignete Stelle finde, wo wir das üben können. Der Stop-Sitz-Pfiff funktioniert auch schon ganz gut. Noch nicht ganz perfekt, sprich die Geschwindigkeit mit der Edison sich dann zu mir umdreht und hinsetzt, könnte schneller sein, aber das wird schon noch. Jetzt heißt es am Ball bleiben, weiter sein Vertrauen in mich zu stärken. Ich bin auf alle Fälle super stolz auf meinen roten Racker, so macht das Training richtig Spaß! :)