Beckum, die Neunte
Dagmar und Nicole hatten jede Menge zu tun, denn heute waren wir insgesamt zu elft. Bruno, ein weiterer Golden Retriever, stieß zu uns. Aika, die Toller-Verstärkung, war auch wieder mit von der Partie und nimmt nun regelmäßig am Training teil. Yay! :)
Bevor es aber so richtig losging, sollte jeder Hundebesitzer kontrolliert mit seinem Hund durch die Pforte auf den Übungsplatz gehen. Dadurch, dass es wieder recht warm war, zog es Edison direkt zum Wassertrog, der hinter der Pforte stand. Wir haben sicher ein bis zwei Minuten gebraucht bis er nicht mehr an der Leine zog und wir entspannt auf den Platz gehen konnten – natürlich direkt zum ersten Badespaß an diesem Tag.
Wir wurden anfangs wieder in zwei Gruppen aufgeteilt: die jüngeren Hunde plus Halter gingen zu Nicole, die älteren inkl. uns blieben bei Dagmar. Auch dieses Mal fingen wir wieder entspannt mit der Leinenführigkeit an. Die Hunde sollten dabei möglichst bei Fuß gehen. Erst wild durcheinander, dann durften wir uns im Kreis aufstellen, um im Zickzackkurs an den anderen Hunden vorbeizulaufen. Zwischendurch gab es noch eine neue Übung: die Kehrtwende. Hierzu sollten wir beim Laufen mittels des Signals Kehrt oder wahlweise auch einfach Fuß auf der Stelle umdrehen und mit unserem Hund in die entgegengesetzte Richtung weiterlaufen. Die Schwierigkeit bestand darin, den Hund bei weiterhin lockerer Leine mit sich zu führen. Hierfür dreht man sich in ihn hinein und nimmt die Leine hinter dem Rücken mit während der Hund auf die andere Seite wechselt.
Die nächste Aufgabe bestand darin das Bleib zu üben. Zu Anfang wurde Edison links von mir in die Grundstellung gebracht. Nun durfte ich mich in mehreren Etappen einmal vor ihn stellen, dann links neben ihn und wieder zurück in die Grundstellung gehen, wo er schließlich belohnt wurde. Alternativ sollten wir eine Runde um unseren Hund drehen. Indessen musste Edison in der Mitte sitzen bleiben und durfte maximal den Kopf drehen. Wieder in der Ausgangsposition angekommen hieß es dann das wohlverdiente Leckerchen zu geben. Unser Kleiner blieb übrigens sitzen wie ’ne Eins, was mich wahnsinnig gefreut hat.
Bevor es mit dem Welpenspielen weiterging, sollte jeder noch einmal den Rückruf unter erschwerten Bedingungen ausführen. Hierfür haben wir uns alle mit unseren Hunden nebeneinander aufgereiht. Drei Meter entfernt, am Anfang der Reihe, durfte dann jeder nacheinander seinen Hund bei Dagmar absetzen, um ihn dann am anderen Ende zu sich rufen. Währenddessen durfte der Hund nicht zu den anderen abbiegen und die sitzenden Hunden nicht zu ihm hinstürmen. Das Absetzen mit Sitz und Bleib klappte bei unserem Kleinen hervorragend. Er rührte sich keinen Zentimeter. Selbst die Hunde am Rand wurden ignoriert, er war er total auf mich fixiert. Beim Pfiff, den ich mittlerweile gern mal ein wenig herauszögere – ich genieße Edisons Anblick beim stoischen Warten während er mit voller Körperspannung einfach nur da sitzt –, stürmt er zu mir als gäb’s kein Morgen. Einfach traumhaft! :)
Nun wurden Dagmars und Nicoles Gruppen getauscht. Der Aufgabenparcours ist immer eine willkommene Abwechslung. Doch vorher zog es Edison ein zweites Mal zum Wassertrog. Eine Abkühlung und etwas Trinken zwischendurch müssen noch drin sein. Danach ging es fix zum Hütchenparcours, durch den Edison sehr schön bei Fuß gelaufen ist – ja, ok, mit Leckerchen vor der Nase auch kein Problem. ;)
Rampe und Podest bildeten die zweite Station. Beim ersten Mal sollten wir den Hund angeleint nach oben führen, ihn absetzen und wieder hinunterbegleiten, beim zweiten Mal das Ganze dann ohne Leine. Entgegen meinen Befürchtungen und sehr zu meiner Freude ist Edison nicht einfach vom Podest gesprungen, er war immer noch sehr konzentriert auf mich.
Dritte und letzte Aufgabe für diesen Tag: Absetzen plus Rückruf über ein Hindernis. Da Edison allerdings nicht mehr sehr aufnahmefähig war – ich war mir unsicher, ob er meinem Bleib-Signal noch Beachtung schenkt –, bat ich Nicole sich sicherheitshalber hinter ihn zu hocken. Auch hier überraschte mich der Kleine, denn er blieb ohne Wenn und Aber sitzen und schaute mir zu, wie ich hinüber auf die andere Seite des Hindernisses ging. Genauso wie schon eine halbe Stunde zuvor preschte er dann auf meinen Pfiff los und flog förmlich über die orangenen Boxen. Sehr geil! :)
Am Ende gab’s noch eine kleine Überraschung, es ging nämlich zum angrenzenden Teich. Friedas Halter zog sich einen Neoprenanzug an und stieg ins Wasser, um den Hunden Hilfestellung zu geben, während Dagmar von außen assistierte. Edison, so wasserverrückt er ist, hatte heute allerdings keine große Lust schwimmen zu gehen. Er war zwar maximal neugierig und ging auch vorsichtig ins Wasser, jedoch gefiel ihm der steile Einstieg wohl nicht so recht, um entspannt loszulegen. Er suchte am Rand immer wieder nach einer besseren Alternative. Alles nicht so schlimm, wir waren ja am Tag zuvor ausgiebig im kühlen Nass. Worüber ich mich aber sehr gefreut habe, dass er am Teich weder gewinselt noch gefiept hat. :)