Es gießt wie aus Kübeln
Am Morgen war noch nicht ganz klar, ob wir überhaupt nach Beckum fahren würden, da Nicole gefragt hat, ob wir bei strömenden Regen überhaupt Lust auf Training hätten. Da mir der Regen herzlich egal ist, haben wir zugesagt. Jetzt mussten sich also nur noch drei weitere Hundehalter finden, damit Nicole den heutigen Kurs stattfinden lässt.
Um kurz vor zehn war klar, es geht nach Beckum. Wir waren sogar mehr Leute als gedacht, alles in allem sechs Teams: zwei Golden, drei Labbis und ein Toller. Das Wetter meinte es jedoch wirklich nicht gut mit uns. Neben dem Wasser von oben kam auch noch stürmischer Wind dazu. Aber ich muss sagen, Edison und ich hatten jede Menge Spaß. Ich mag das ja.
Wir mussten wieder auf die Seitenwege ausweichen, weil der Trainingsplatz noch nicht freigegeben worden war. Die erste halbe Stunde verbrachten wir damit, auf der Straße verschiedene Übungen zur Leinenführigkeit durchzuführen: mal Slalom, mal durch eine Gasse entlang der anderen Hunde oder aufeinander zu, um dem Gegenüber »Hallo« zu sagen. Edison war ganz gut bei der Sache und sehr aufmerksam, das Laufen klappte wirklich besser als gedacht bei dem Wind und Wetter.
Die zweite Hälfte ging es dann in das angrenzende Waldstück. Hier durfte nun jeder einzeln nochmal den Hund bei Fuß gehen lassen, was sich Nicole sehr genau anschaute und dabei korrigierte. Einmal auf dem Waldweg, aber auch ein kurzes Stück in den Wald hinein. Edison und ich hatten das Glück, dass wir als letztes an der Reihe waren. Aus der Vergangenheit wusste ich, dass mein Kleiner dabei irgendwann unruhig wird. Nur dieses Mal gab er keinen Mucks von sich. Er war die Ruhe selbst. Ja sogar die 15 Meter entfernt stehende Julia schien für ihn überhaupt kein Problem zu sein im Vergleich zum Training vor einer Woche. Kein Winseln, kein Jaulen. Da hat sich das Üben anscheinend schon gelohnt. Mein heutiges Highlight, ich bin mächtig stolz auf ihn! Das anschließende Bei-Fuß-Gehen war dagegen leider eher unterirdisch. Edison driftet mir nachwievor ab. Nicole meinte, er wäre zu 80% bei mir, die restlichen 20% trifft er jedoch selbst seine Entscheidungen. Grundsätzlich weiß er genau, was man von ihm will. Für drei Sekunden kommt er dem Signal auch nach, macht dann aber wieder, was ihm in den Kopf kommt. Das trifft besonders auf das Herumschnüffeln zu. Wir müssen in Zukunft konsequenter sein und weiter am Ball bleiben.