Voran, Back und Out
Eigentlich wollten wir mit Edison dieses Wochenende in Österreich auf einer Ausstellung verbringen. Vor drei Tagen las ich dann, dass Thomas kurzfristig ein Einweisen-Seminar anbietet. Sehhhr interessant! Da ich am nächsten Wochenende vorhabe mit Edison die APD/R zu laufen, entschied ich mich einfach kurzerhand, unsere Meldung in Salzburg sausen zu lassen, um noch ein Müh Selbstvertrauen für die Prüfung zu tanken. Bei 22°C, dem bis dato wärmsten Tag des Jahres und Sonnenschein pur, zog es mich also mit drei weiteren Gespannen auf unser altbewährtes Trainingsgelände.
Endlich mal grandioses Wetter, weder Schnee noch Regen, yayy! Was lag also näher als wieder Videos mit der GoPro zu machen? Tjo, da habe ich wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Edison schien nämlich irgendwie was dagegen gehabt zu haben. Der erste Durchgang lief noch ganz ok. Er war zwar nicht der Schnellste, aber er machte seine Sache gut. Beim zweiten Durchgang wurde Edison dann aber immer langsamer. So kannte ich meinen Rennsemmel garnicht. Die Temperaturen machten ihm zu schaffen wie es schien. Nach der vierten Aufgabe packte er sich dann sogar in der Pause in den Schatten und fing an zu schlafen. Na gut, es sollte heute also nicht sein. Ich erspare ich euch diese Aufnahmen. Der Vollständigkeit halber seien aber alle Herausforderungen einmal genannt:
Aufgabe 1:
Wir stehen mittig im vorderen Bereich auf dem Trainingsplatz. Es werden drei Blindspots auf 12 Uhr, 3 Uhr und 6 Uhr aufgebaut. Die Blinds liegen bereits, Thomas macht jeweils ein Geräusch in der Nähe. Zuerst wird der Blind auf 12 Uhr gearbeitet, der auf ebener Wiese liegt, dann 180° Drehung zum Dummy auf 6 Uhr, wo der Hund auf dem Weg zum Blind eine Senke durchschreiten muss. Für das Blind auf 3 Uhr wird erstmal eine 180° Drehung gemacht, um vorher noch 5m Fuß in Richtung 12 Uhr zu gehen, dann 90° Drehung nach rechts mit Blick aufs hohe Gras, wo der letzte Dummy liegt. Entfernungen jeweils ca. 10m bis 20m.
Aufgabe 2:
Die gleichen Blindspots wie zuvor, allerdings rutscht der Startpunkt weiter nach hinten, so dass die Winkel spitzer und Entfernungen weiter werden. Gearbeitet wird in der gleichen Reihenfolge wie zuvor. Die Blinds liegen bereits, Thomas macht kein Geräusch mehr.
Aufgabe 3:
Hund wird mittig zwischen den zwei Blinds auf 12 und 6 Uhr abgesetzt, mit Blick Richtung 9 Uhr, wo ich hinlaufe. Hund wird zuerst nach links auf das Blind bei 12 Uhr rüber geschickt. Danach mit dem Hund bei Fuß zurück zum ursprünglichen Absetzpunkt gehen, 180° Drehung, Hund absetzen, alleine wieder auf die Position bei 9 Uhr laufen. Nun wird der Hund rechts auf das Blind bei 6 Uhr rüber geschickt.
Aufgabe 4:
Hund wird dort abgesetzt, wo aus Aufgabe 1 der letzte Blind auf 3 Uhr gearbeitet werden sollte, allerdings wieder mit Blick zu mir auf 9 Uhr. Blind, Hund und ich bilden eine gerade Linie. Nun wird der Hund mit Back auf das Blind auf 3 Uhr nach hinten ins hohe Gras geschickt. Im Anschluss wird ein wenig nach rechts gedreht, um noch das Blind auf 6 Uhr zu arbeiten, wo sich Winkel und Entfernung abermals verändert haben.
Aufgabe 5:
Neues Gebiet im hinteren Teil des Trainingsgeländes. Es liegen bereits zwei Vollblinds, die nacheinander von der gleichen Position aus gearbeitet werden sollen. Zuerst das rechte Blind vor uns, danach das linke, welches im 45° Winkel zum ersten liegt. Entfernungen liegen bei ca. 30m, für das zweite Blind muss der Hund vorher durch eine Senke laufen. Wenn beide Dummies im Sack sind, geht’s mit dem Hund bei Fuß auf die Position aus Aufgabe 1 zurück, wo nochmal ein Blind bei 12 Uhr und danach bei 6 Uhr geholt werden soll.
Aufgabe 6:
Wir starten auf der Position, wo vorher das Blind auf 6 Uhr lag, direkt hinter der Senke. Ein Blind auf 12 Uhr soll gearbeitet werden. Im Anschluss 30m im Uhrzeigersinn Fußgehen, um den Hund auf das Blind auf 3 Uhr im hohen Gras zu schicken. Dabei stehen wir so, dass der Hund nah am 12 Uhr Blindspot entlang laufen muss (Verleitung!). Am Ende nochmal 10m Fuß zum Blindspot auf 12 Uhr laufen, um von dort aus den Hund auf das Blind auf 6 Uhr zu schicken. Die Entfernungen haben sich also nochmal vergrößert.
Aufgabe 7:
Wir stehen in etwa beim Blindspot auf 12 Uhr, im Rücken auf der 3-Uhr-Position liegen zwei Blinds im hohen Gras. Wir schauen zuerst einer Markierung zu, drehen uns dann um 180° und schicken den Hund zum ersten Blind. Danach 180°-Drehung, um die Markierung zu arbeiten. Wieder 180°-Drehung und Hund zum zweiten Blind schicken. Erneut um 180° drehen und einer Markierung zuschauen, die dann auch gleich gearbeitet werden darf.
Fazit
Das Positive, die Aufgaben waren top, wirklich schön aufgebaut und Edison hat mir jeden Dummy gebracht. Allerdings musste ich meinen Kleinen am Ende dermaßen animieren und pushen, dass wir sonst vermutlich immer noch auf dem Platz stehen würden. Ehrlich gesagt, das hatte ich mir ein wenig anders vorgestellt. Selbstvertrauen für die anstehende Prüfung konnte ich so leider nicht tanken. Nun seh’ ich mit gemischten Gefühlen dem nächsten Wochenende entgegen. Hoffentlich wird es nicht so warm! Schauen wir mal.