Bevor es heute zur Abwechslung an einem Freitag zum Dummytraining ging, besuchten wir noch schnell für ein paar Stündchen meine Eltern, wo sich Edison bereits gut mit Oreo austoben konnte. Ich war neugierig und wollte einfach mal testen, ob sich das auf unser Training auswirkt. Thomas war so nett und hatte mir diesen Ersatztermin vorgeschlagen, da unsere Samstagseinheit nicht stattfindet. Durch mehrere Absagen in der Freitagsgruppe waren wir dennoch nur zu dritt. Unser Quotentoller gesellte sich zu einer schwarzen Flat-Hündin und einem schwarzen Labbi-Rüden. Bei schwülen Temperaturen ging es auch direkt los, unser Training lief unter dem großen Thema Suche.

Trainingsablauf

1. Große Suche: Thomas versteckte acht Dummies in einem größerem Suchengebiet, wovon fünf gearbeitet werden sollten. Zudem erklärte er, was unter Prüfungsbedinungen erlaubt ist und was nicht. Da ich mit Edison die große Suche lange nicht trainiert hatte, schien meine Fellnase ein wenig verunsichert und war sehr zögerlich beim Auffinden der Dummies. Der Vormittag bei Oreo schien ihn auch irgendwie noch in den Beinen zu stecken. Ich glaube, das lassen wir in Zukunft. ;)
2. Erst einmal sollte ich Edison absetzen. Um sein Vertrauen in mich zu stärken und ihm einen höheren Anreiz zu geben, gab mir Thomas einen Dummy in die Hand, mit dem ich durchs Gelände streifen und so tun sollte, als ob ich ihn mehrfach auslege, um ihn schließlich irgendwo im Gras zu platzieren. Wieder zurück bei Edison schickte ich ihn auf die Suche. Prompt hatte er wieder Pfeffer im Arsch, spurtete los und fing an zu suchen. Den ausgelegten Dummy brachte er mir quasi instant. Da noch ein weiterer Dummy irgendwo im Gras lag, sollte ich Edison nocheinmal schicken. Hierfür benötigte er dann wieder ein wenig länger, brachte ihn schließlich aber.
3. Thomas warf eine Markierung, die Edison auch sofort holen durfte. Währenddessen legte Thomas einen weiteren Dummy 5m seitlich von mir aus, den Edison danach suchen sollte. Das ganze machten wir alles in allem drei Durchgänge. Die Apports waren kein Problem, beim Finden der Dummies wurde Edison von Mal zu Mal immer besser.
4. Bevor es zur nächsten Suche ging, schaute sich Thomas Edisons Bei-Fuß-Gehen an. Ohne Leine klappte das schon ausgesprochen gut. Thomas gab dann aber den Tipp, bein Stoppen kein Signal zu geben, da es in einer Prüfung zum Punktabzug führen würde. Ein initiales Fuß beim Losgehen bedeutet, dass der Hund am Bein kleben soll, auch wenn ich anhalte. Im neuen Suchengebiet angekommen, sollte ich Edison nun erneut auf eine große Suche mit mehreren Dummies schicken. Das funktionierte durch unsere vorherigen Übungen gleich besser. Edison schien verstanden zu haben, was ich von ihm wollte.
5. Zum Schluss legte Thomas ein halbblindes Dummy aus, gefolgt von einem Blind auf die gleiche Stelle. Nachdem ich Edison mit Voran nacheinander auf beide Dummies geschickt hatte, durfte er im Anschluss noch zwei Dummies suchen, die Thomas vorher im Gras versteckt hatte. Edison räumte sie alle ab, wir konnten also alles in allem zufrieden sein. :)

Fazit

Ich muss das Suchen wieder stärker auf meinen Spaziergängen mit Edison einbauen. Auch wenn mir das Schicken viel mehr Spaß macht und ich es liebe Edison sprinten zu sehen, gehört die Suche nunmal auch zur Dummy A Prüfung, die ich bekannterweise anvisiere. Thomas meinte dazu: »Stephan, Markieren kann er im Schlaf und Blinds holt er dir auch, das musste nicht mehr üben …« Tja, wo er Recht hat, hat er Recht.

Die zweite Erkenntnis vom heutigen Tag gilt dem Auspowern vor dem Training. Das hat meinen Clown doch ein wenig die Spritzigkeit gekostet. Ich hätte es mir ja eigentlich denken können. ;) Nichtsdestotrotz arbeitete Edison seine Aufgaben gut ab. Da wir in zwei Wochen auf zwei Ausstellungen in Leipzig sein werden, ist unser nächstes Training erst wieder in vier Wochen. Dafür freue ich mich um so mehr, dass wir mit acht Hunden zum Wasserseminar nach Winsen (Aller) fahren werden. Ich habe mir sagen lassen, das Trainingsgelände dort sei das Paradies für Retriever! Ich werde berichten. :)