Wie auch schon zum Wesenstest zog es uns heute nach Kamen. Der Grund: die Zuchtzulassungsprüfung, auch Formwert genannt, stand an. Petra Stößel, die wieder die Sonderleitung inne hatte, empfing uns mit offenen Armen, was wir sehr zu schätzen wissen. Sie erinnerte sich noch an uns, genauer gesagt an Edison. Witzigerweise lief auf dem Gelände auch wieder ein Wesenstest unter der Aufsicht von Klaus Karrenberg. Dementsprechend war einiges los. Wir mussten zum Glück nicht all zu lange warten bis es losging. Unsere Richterin für die Zuchtzulassungsprüfung war an diesem Tag Dagmar Winter. Edison wurde von ihr von oben bis unten begutachtet. Die obligatorische Zahnkontrolle fehlte dabei genauso wenig wie das Messen der Widerristhöhe. Edison absolvierte die sogenannte Stehprobe dank unserer Ausstellungserfahrung ohne Probleme. Der erste Teil dauerte knapp zehn Minuten. Danach mussten wir kurz warten bis der Platz für den zweiten Teil, die Laufprobe, frei war. Die Richterin wollte, dass wir im Dreieck laufen – eine Bahn von ihr weg, eine Parallel zu ihr und eine auf sie zu –, was durch die vielen Maulwurfshügel auf dem Platz garnicht so einfach war. Zudem hatte Edison heute viel Drive, so dass ich meine liebe Mühe hatte. Nach zwei Minuten war das dann ebenfalls geschafft. Die Richterin schrieb nun ihren Bericht. Während wir warteten, schnackten wir noch kurz mit Petra, die uns auch schon das Ergebnis mitteilte. Edison bekam ein vorzüglich. Uns fiel ein Stein vom Herzen und als wir im Auto die Beurteilung lasen, bekamen wir das Dauergrinsen so schnell nicht wieder weg. Vielen Dank an Dagmar Winter für den wirklich tollen Richterbericht! :))

Prüfungstag! Um 6 Uhr morgens ging es für Edison und mich nach Wunstorf. Heute stand die APD/R an, für die wir fleißig geübt hatten. Allerdings ging es nicht direkt zur Sandkuhle, wo auch das letzte HTT stattfand, sondern zu einem in der Nähe von Idensen gelegenen Wassergelände, das direkt am Mittellandkanal liegt, um zuerst die Wasseraufgabe zu machen. Dort meldeten wir uns auch an. Edison und ich bekamen die Startnummer drei. Umringt von so viel Wasser merkte ich bereits, dass die Vorfreude meines Vierbeiners stieg. Ich glaube, er wäre am liebsten direkt einmal reingesprungen. Also versuchte ich ihn ein wenig abzulenken. Als wir an der Reihe waren und um die Ecke zum Startplatz am Teich bogen, trat ich meiner roten Fellnase dummerweise volle Kanne auf die Pfote. Er war natürlich außer sich und jaulte los, was das Zeug hielt. So ein Mist, nun war er auf 180 und das vor dem Wasserapport. Bedauerlicherweise brachte es nichts, dass ich einige Sekunden wartete, damit er sich beruhigen konnte. Und so kam es, wie es kommen musste. Beim Eintreten ins Wasser gab er einen Laut von sich, um der ganzen aufgestauten Energie freien Lauf zu lassen. Richterin Heike Bülhoff war allerdings knallhart und bestrafte uns mit einer Null, da half auch kein anschließendes Diskutieren. Hier hätte ich mir bei einer Prüfung für Anfänger mehr Feingefühl gewünscht! Vielen meiner Mitstreitern ging es leider ähnlich. Am Ende fielen 50% der Starter bereits beim ersten Fach durch. Edison und ich beendeten die Prüfung dennoch und sahen die letzten drei Fächer als Training an. Ich kann sehr stolz auf meinen roten Flitzer sein, er hat hervorragend gearbeitet.

Edisons Ergebnis:
0 – Wasserapport
17 – Verlorensuche
16 – Appell
16 – Landmarkierung

Warum auch immer uns nicht mehr Punkte zuerkannt wurden weiß nur die Richterin. Es passt aber ins Bild. Mein Fazit: Bei Anfängerprüfungen sollte man der Richterin eher aus dem Weg gehen, das erspart einiges an Frust.