Red and White Dynamite

Beckum, die Vierte

| stephan |

Wir hatten heute kein Fotowetter, denn es war sehr stürmisch und regnerisch als wir am Trainingsplatz in Beckum ankamen. Nicole, die uns heute zum ersten Mal alleine trainiert, war gerade dabei ein Hindernis für unsere Hunde aufzubauen. Nach und nach trudelten dann auch alle bekannten (Hunde-)Gesichter ein: die vier weißen sowie der eine cremefarbene Golden Retriever. Wow waren alle gewachsen! Mittlerweile kann man den späteren Größenunterschied zwischen Golden und Toller schon gut erkennen. Zu unserer Überraschung stieß aber auch noch Matti, ein Terriermischling, zu uns. Damit war Edison dann doch nicht mehr der Kleinste. :)

Begonnen wurde wieder mit dem obligatorisches Welpenspielen, damit sich die erste Aufregung bei den Welpen ein wenig legen konnte. Matti hatte hierbei nicht allzu viel zu lachen, er lag nämlich gefühlte 90% der Zeit auf dem Rücken. Nichtsdestotrotz schlug er sich wacker, von Angst o.ä. war nichts zu merken. Er ist immer wieder aufgestanden und hat einfach weitergespielt. Edison dagegen fand die cremefarbene Golden Hündin spannend, mit der er viel gespielt hat.

Bei der ersten Übung sollten wir Nicole nochmal das gelernte Sitz und Platz zeigen. Sie gab dabei wie immer wertvolle Tipps. Für diejenigen, die z.B. noch kein Platz geübt hatten, gab sie folgenden Trick mit an die Hand: Man hockt sich hin und winkelt dabei ein Bein ab, so dass ein schmaler Durchgang zwischen Bein und Boden entsteht. Dann lockt man den Hund mit einem Leckerchen genau dort hin. Dieser kann nun nicht anders als in die Platz-Position zu gehen, da er sich flach machen muss, um durch die Lücke und somit ans Leckerchen zu kommen.

Aufgabe Nummer zwei war eine Steadyness-Übung. Wir sollten uns hierbei alle in Reih und Glied mit genügend Abstand zum Nachbarn aufstellen. Nun bekam jeder einen umgedrehten Eimer in drei Metern Entfernung von Nicole vor die Nase gesetzt. Auf jeden Eimer wurde von ihr jeweils ein getrockneter Fisch gelegt, wobei die Hunde intensiv darauf aufmerksam gemacht wurden. Unsere Aufgabe war es nun, den Hund auf unser Signal erst loslaufen zu lassen, nachdem er eine Zeit lang ruhig sitzen blieb. Interessanterweise war das bei Edison überhaupt kein Problem. Zwischen den Übungen, wenn Nicole Dinge erklärt oder mit Leuten redet, ist er unruhig und fiept oder bellt auch mal. Aber sobald es an eine Übung geht, ist er immer 100% fokussiert. Er macht da irgendwie einen Unterschied!? Julia meinte schon, dass diese Unruhe evtl. sogar von mir kommt, da ich sie ausstrahle und damit auf den Hund übertrage. Gut möglich, ich werde das weiter beobachten.

Zu guter Letzt durften wir wieder den Rückruf-Pfiff üben. Dieses Mal sollte es aber über besagtes Hindernis gehen, das aus groben nicht all zu hohem Packpapier bestand. Wenn Edison was besonders gut kann, dann ist es der Rückruf: wie immer pfeilschnell und in gerader Linie direkt zu mir. Das Hindernis wurde mehr oder weniger einfach überrannt. :) Andere Hunde waren da ein wenig erfinderischer und sind einfach außen ums Hindernis herum gelaufen, da es nicht besonders breit war.

Nach dem Training kam Sigrid noch vorbei. Trotz des Regens haben wir mit ihr und Frieda einen kleinen Spaziergang im Wald gegenüber gemacht. Für Julia und mich war das sehr aufregend, weil Edison bisher noch nie unangeleint zusammen mit einem zweiten Vierbeiner in einem fremden Gebiet spazieren war. Zu unserer aller Freude hat das sehr gut geklappt, die beiden verstehen sich super und keiner ist ausgebüchst. Dieser Spaziergang hat mein Herz so richtig aufgehen lassen. Als Kirsche auf der Sahne zeigte Edison nach einiger Zeit von ganz alleine, dass er hervorragend bei Fuß laufen kann. Er klebte förmlich an meinem linken Bein und schaute dabei ständig zu mir hoch, so dass Sigrid den Ausdruck »Ohh, ein Obi-Hund!« geprägt hat. :D