Red and White Dynamite

Es geht voran

Was gibt es besserers als einen blöden Ausstellungstag schnell wieder vergessen zu machen? Ganz genau, Dummytraining bei Thomas! :) Nachdem wir das letzte Mal nicht ganz so erfolgreich nach Hause fuhren, war ich heute voll motiviert und hoffte, dass sich meine Stimmung auf Edison übertragen würde. Wir hatten gefühlt was gut zu machen. Ja, ich weiß, völliger Quatsch, immer dieses Vermenschlichen. Edison ist es schnurzegal, hauptsache er kann rennen, apportieren und dabei seinen Spaß haben. Katja, die Thomas die letzten Male bei unserem Training noch unterstützt hatte, stößt übrigens heute und in Zukunft zu unserer Traingsgruppe, was mich sehr freut. Wir haben eine echt tolle Truppe, zwar sehr Labrador-lastig, aber hey, die Hundewelt besteht nunmal nicht nur aus Tollern. ;)

Trainingsablauf

1. Zwei einzelne Blinds liegen auf 12 Uhr vor uns an der selben Stelle wie vor zwei Wochen – Thomas wollte schauen, ob sich die Hunde den Spot gemerkt haben
Thomas fragte alle zu Beginn, ob jemand Hilfe in Form eines Lautes am Blindspot benötigt. Da ich mir nicht sicher war, ob Edison sich die Stelle gemerkt und ich in der Zwischenzeit kaum Vorans mit ihm geübt hatte, nahm ich die Hilfe dankend an. Edison ließ sich daher nicht zweimal bitten und brachte mir den Blind ohne Probleme. Der zweite sollte dann ohne Hilfe probiert werden. Beim Absetzen merkte ich bei Edison allerdings eine Unruhe aufkommen, die ich mittlerweile gut zu deuten vermag. Denn immer wenn er nach dem Herunternehmen meiner linken Hand fürs Voran nicht geradeaus schauen will, weiß ich, dass es nichts bringt ihn zu schicken. Genauso kam es auch: er lief drei vier Schritte, um dann irgendwo zu markieren. Ein Zeichen von Unsicherheit wie ich nun weiß. Also rief ich ihn zurück, setze ich ihn ab, lief die halbe Strecke zum Dummy, kehrte wieder um und ließ ihn nochmal antreten. Dieses Mal klappte es.

2. Zum etablierten Blindspot auf 12 Uhr simuliert Thomas ein Treiben auf 3 Uhr, wo er nicht sichtig für den Hund einen Dummy ausgelegt hat, zuerst soll aber nochmal ein Blind von der Stelle aus der ersten Aufgabe gearbeitet werden, danach geht’s auf den Dummy im Treibengebiet
Das Treiben blieb Edison so gut im Gedächtnis, dass er nach 10m voran versuchte wieder mal rechts auf den 3-Uhr-Blind abzubiegen. Sapalot! Ich rief ihn zurück, was immerhin gut klappte. Wie schon zuvor ließ ich Edison am Ausgangspunkt warten, während ich ein weiteres Mal die halbe Strecke zum Dummy und wieder zurück lief. Jetzt klappte es, der erste Blind war meiner. Danach drehten wir uns um 90° auf 3 Uhr und ich schickte ihn auf den zweiten Blind. Und siehe da, den Spot hatte er sich wirklich gut gemerkt. Nach ein wenig Suche brachte er mir den Dummy problemlos.

3. Zu den Blindspots aus Aufgabe eins auf 12 Uhr und Aufgabe zwei auf 3 Uhr, wo wieder Dummies liegen, wird anfangs sichtig eine Markierung auf 6 Uhr geworfen, danach galt es sich auf dem Fuße einmal umzudrehen, um den Hund zum Blind auf 12 Uhr zu schicken, darauf eine 90° Drehung zu vollführen, um den Blind auf 3 Uhr zu arbeiten und nochmal um 90° zu drehen, um die Memory-Markierung auf 6 Uhr zu holen
Den ersten Blind holte mir Edison. Zwar nicht ganz ohne Hilfe – ich musste ihn pushen – aber immerhin. Beim zweiten wollte er wieder rechts abbiegen, der Drang zur anfänglich geworfenen Markierung war wohl doch noch zu hoch. Ich rief ihn also zurück, lief die halbe Strecke zum zweiten Spot einmal ab und probierte es erneut. Et voilà, geht doch. Der letzte Dummy war dann kein Problem mehr. Das Memory-Mark arbeitete mein roter Flitzer trotz des Gewusels vorher vorzüglich.

4. Steadyness-Übung: Zwei einzelne Markierungen, die im Rücken des Gespanns, über die Köpfe hinweg nach vorn geschleudert werden, wobei der Hund durch den Überraschungseffekt – man sieht und hört vorher nichts – noch neugieriger wird als bei normal geworfenen Markierungen
Edison zuckte kurz als er den ersten Dummy fliegen sah. Ich merkte sofort, dass er schnell raus wollte. Er blieb aber sitzen und lief erst auf mein Signal los. Zu blöd, dass der Dummy im Matsch landete, was meine rote Fellnase gar nicht toll fand, denn er spuckte ihn mir zum ersten Mal vor die Füße. Aber ich brachte ihn schließlich doch noch dazu, mir das dreckige Etwas aufzuheben. Der zweite Dummy landete darauf gar nicht unweit von uns, was Edison noch mehr hochjagte, da er den Aufprall gut sehen und vor allem hören könnte. Er flitzte dann auch auf der ersten Silbe meines A-pports los und brachte ihn mir.

Fazit

Ich kann es nicht häufig genug betonen: ich bin verdammt stolz auf meinen Chaoten, dass er während die anderen Hunde arbeiten die ganze Zeit über super relaxt ist. Ich leg ihn einfach ab, die Leine liegt neben ihm auf dem Boden und er gibt keinen Ton von sich. Bravo!!! Weder Gefiepe noch Gejaule, rein garnichts. Edisons Arbeitswillen kann ich heute ebenfalls nur loben. Auch wenn vielleicht nicht alles 100%ig lief wie gedacht, so hat er mir doch alle Dummies unermüdlich gebracht. Das Training zeigt mir aber ganz klar auf, woran ich mit ihm arbeiten muss: das Voran! Ich werde mein tägliches Training mit ihm nun ein wenig umstellen und darauf ausrichten, da er Markierungen und die Freiverlorensuche ganz gut beherrscht.