Red and White Dynamite

Na dann wollen wir mal

| stephan |

Eigentlich wären wir gestern gen Süden gefahren, um heute an der SRA in Hallbergmoos teilzunehmen. Da es dort allerdings kurzfristig einen Richterwechsel gab und wir binnen vier Wochen nicht zur gleichen Richterin gehen wollten, ging es stattdessen heute für Edison und mich nach Ibbenbüren. Gar nicht so schlecht, denn so konnten wir an Edisons neuer Baustelle arbeiten. Zu unserem Glück hatte Thomas einen freien Platz in einer anderen Trainingsgruppe für uns, weil jemand abgesagt hatte. Zusammen mit ihm sind wir dem Problem ein wenig auf Schliche gegangen.

Seit neustem ist bei Edison zu beobachten, dass er an Personen, die z.B. als Werfer in der Aufgabe stehen, nicht vorbeilaufen möchte. Entweder läuft er drei Meter, bleibt dann stehen und schaut sich zu mir um oder er läuft in langsamen Tempo einen großen Bogen um diese Person herum und schaut dauernd zu ihr rüber. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt oder was der Auslöser dafür gewesen sein könnte. Dem wollten Thomas und ich heute einmal näher auf den Grund gehen. Dafür nehmen wir eine Aufgabe und führen sie mehrfach auf die gleiche Art und Weise durch, wobei wir in jedem Durchgang einen Parameter ändern.

Aufgabe: Es wird ein Blind im 45° Winkel zu uns in der linken Ecke in ca. 50m betrötet. Thomas entfernt sich darauf in die rechte Ecke und ich kann Edison schicken. Das gleiche Spiel wird dann in der rechten Ecke nochmal gemacht. Im Anschluss wird eine Einzelmarkierung einmal nach links und einmal nach rechts geworfen.

Bei den Blinds hinterfragt Edison, ob er bis dorthin laufen soll und bleibt irgendwann stehen und verfällt in eine Übersprungshandlung. Die Markierungen dagegen werden immerhin noch geholt, wenn auch langsam, mit viel Blickkontakt zu Thomas und hochgetragener Rute.

Beim zweiten Durchgang setze ich Edison ab, lege die Blinds selbst aus und betröte sie einmal. Nachdem ich wieder bei Edison angekommen bin, schicke ich ihn, während Thomas in unserem Rücken zuschaut. Das scheint zu funktionieren. Edison holt sowohl die Blinds als auch die Markierungen. OK, die Geschwindigkeit ist nicht die höchste, wenn ich ehrlich bin.

Im dritten Durchgang platzieren wir ein fremdes Gespann zehn Meter links neben uns, das allerdings nur zuschaut und nicht in die Aufgabe eingreift. Thomas steht wieder in unserem Rücken, während ich die Dummies selbst auslege und betröte. Hierbei hat Edison ähnliche Schwierigkeiten wie in Durchgang eins. Zum linken Blind möchte er nur ungern laufen, das rechte ist dagegen weniger ein Problem … ähnliches Bild auch bei den Markierungen.

Übrigens zeigt sich dieses Verhalten nie, wenn wir allein trainieren. Vor einigen Monaten noch konnten wir ohne Probleme aus der Line arbeiten. Er war steady und hatte richtig Spaß daran, wenn er an der Reihe war. Ich bin ein wenig sprachlos. Vielleicht liegt es aber auch an einer blöden Verknüpfung auf dem Trainingsplatz, weil er an anderen Orten gefühlt auch freier agiert und nicht so viel hinterfragt. Mal schauen, was das in drei Wochen auf dem Workingtest wird. Dort haben wir zwar ein anderes Gelände, aber dafür viel mehr Helfer in, um und bei den Aufgaben.